Anyone for tea?

Umgeben von Teeplantagen liegt Darjeeling auf 2000 Metern Höhe, zählt dabei allerdings über 100.000 Einwohner. Die Anreise in dieses „kleine“ Bergdorf wurde für uns zu einem zehn Stunden Trip: 07:00 – Taxi zum Flughafen Kathmandu; 09:30 – Flug nach Bhadrapur; 10:30 – Taxi zur indischen Grenze; 12:00 – Grenzübertritt abgeschlossen; 12:30 – Bus nach Siliguri (wieder typisch indisch im komplett überfüllten Local Bus); 14:00 – Shared Jeep nach Darjeeling (2000 Höhenmeter auf engen, löchrigen Bergstraßen); 17:00 – endlich da.

Die 80 Kilometer von Siliguri nach Darjeeling hätte man auch mit der Darjeeling Himalaya Railway zurücklegen können. Dies ist eine Schmalspurbahn, die sich die 2000 Höhenmeter nach Darjeeling hochschlängelt. Sie benötigt für die Strecke allerdings neun Stunden, weswegen wir mit dem Jeep gefahren sind und uns die Bahn von außen bei einer Wanderung entlang der Bahnstrecke angeschaut haben. An der Strecke liegen etliche sehenswerte buddhistische Klöster, in denen man freundlich mit Tee und Keksen begrüßt wird. Eine beeindruckende Wirkung hat auch der Tempel auf Observatory Hill, der mit tausenden bunten Prayer Flags behangen ist.

Eine weitere Attraktion von Darjeeling ist der 2500 Meter hoch gelegene Tiger Hill, von dem man ein beeindruckendes Himalaya Panorama haben soll. Und das natürlich am Besten bei Sonnenaufgang. Es hieß also wieder mal richtig früh aufstehen, um das Himalaya Panorama bei Sonnenaufgang zu genießen. Und wenn ihr jetzt denkt: „man ist das romantisch“, dann sei euch gesagt, dass wir da oben nachts um 5 Uhr mit hunderten weiteren indischen Touristen auf die Sonne gewartet haben… und das ist da scheinbar jeden Morgen so voll. 🙂 Aus unserer Sicht war der Sonnenaufgang allerdings nicht mal übermäßig beeindruckend. Man hat zwar ein 250 Kilometer Himalaya Panorama mit Fernblick auf den Mount Everest, nach unserem Mountain Flight und Pokhara waren wir aber Spektakuläreres gewöhnt.

Ein Muss in Darjeeling ist natürlich die Besichtigung einer der vielen Teeplantagen. Wir haben uns für das Happy Valley Tea Estate entschieden, das unter anderem Tee für Harrods in London produziert. Nach einer Führung durch die Fabrik sind wir noch ein wenig durch die Teefelder geschlendert und haben im Anschluss in einem Tea House ein paar Sorten Tee verkostet.

Wettertechnisch war Darjeeling bisher der kälteste Ort: tagsüber benötigte man einen Pulli und sobald abends die Sonne weg war sanken die Temperaturen auf unter 15 Grad.

Interessant war auch die Streik-Kultur der Bevölkerung in Darjeeling. Gestreikt wird hier wohl wegen allem und jedem, was regelmäßig den Verkehr lahmlegt und Shops und Restaurants geschlossen hält. Allein während unseres viertägigen Aufenthalts waren die Geschäfte eineinhalb Tage geschlossen. Spannend war daher, ob unsere Weiterfahrt nach Siliguri planmäßig stattfinden konnte, da wir am Abend den Nachtzug in unsere letzte Station in Indien bekommen mussten: Kolkata.

— Darjeeling (10.11.2008 – 14.11.2008)

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