Die allerbeste Art die weltberühmten Nazca-Linien zu erleben, ist aus der Vogelperspektive. Da man vom Boden aus eigentlich nichts von den Bildern erkennen kann, war der nicht ganz billige Überflug für uns ein Muss. In einer kleinen 6-sitzigen Cessna fliegt man dabei etwa 100 Meter über dem Boden und hat so den optimalen Blick auf die Figuren und vielen Linien, die sich kreuz und quer durch das Areal ziehen.
Die Nazca-Linien erstrecken sich auf einer 500km² großen Fläche in der Pampa Colorada nördlich von Nazca. Insgesamt gibt es über 800 Linien, 300 geometrische Figuren und 70 Tier- und Pflanzenbilder. Bis heute ist unklar, wer die Nazca-Linien erbaut hat und was ihre Bedeutung ist. Es gibt Spekulationen, dass die Linien einen astronomischen Kalender darstellen, als eine Verbindung zeremonieller Plätze dienen oder aber ein in der trockenen Wüste absolut notwendiges Wassersystem darstellen. Doch bewiesen ist davon nichts.
Komisch ist das ganze allerdings schon etwas, da die Figuren neben den Tieren und Pflanzen auch einen (je nach Interpretation) Astronauten oder Außerirdischen darstellen. Weiterhin konnten die Erbauer die Linien nie aus der Vogelperspektive ansehen, oder vielleicht doch? Fragen über Fragen, die die Linien zu einem besonders mysteriösen Erlebnis machen.
Obwohl wir nur 30 Minuten in der Luft waren und vorher nicht wirklich was gegessen hatten, war der Flug aufgrund der vielen Kurven und der kleinen Cessna, in der man jedes Luftloch gespürt hat, sehr magenunfreundlich, so dass Ute nach dem Flug erst wieder ein paar Minuten Erholung gebraucht hat, um die Achterbahnfahrt zu verdauen. 🙂
Am Nachmittag haben wir dann noch einen Ausflug zur Chaucilla Cemetery gemacht, die etwa 30km südlich von Nazca gelegen ist. Auf diesem 1000 Jahre alten Massenfriedhof mitten in der Wüste kann man Knochen, Schädel und Mumien sehen, die aus der Nazca-Herrschaft stammen. Auch wenn der Anblick der Überreste und Mumien etwas gewöhnungsbedürftig war, ist es erstaunlich, wie gut erhalten manche Mumien nach über 1000 Jahren sind. Außerdem war die Wüstenlandschaft absolut sehenswert.
Nach diesem Tag in Nazca geht es tief in die Anden zu den Inca nach Cuzco.
— Nazca (05.03.2009)