Schon die Fahrt nach Monkey Mia war recht „beschwingt“, da heftiger Wind unseren drei Meter hohen Camper immer wieder hin und her riss. Dieser Wind mauserte sich nach unserer Ankunft in Monkey Mia zu einem ausgewachsenen Sturm, der über den ganzen Norden Westaustraliens hinwegfegte.
Eigentlich waren wir wie alle nach Monkey Mia gekommen, um die Meeresbewohner der Shark Bay zu bewundern. Allen voran die Delfine, die schon seit mehreren Jahren im Schnitt an 360 Tagen an den Strand von Monkey Mia kommen und mit Touristen dort gefüttert werden (natürlich schon ab acht Uhr – scheinen keine Langschläfer zu sein…). Nach einer stürmischen Nacht warteten wir also um 7:45 Uhr im leichten Nieselregen auf die Delfine, die sich natürlich nicht blicken ließen 😦 Da wir jedoch schon wussten, dass der Sturm heute abziehen wird, hatten wir zwei Nächte in Monkey Mia geplant und somit noch einen Versuch (und die Wahrscheinlichkeit auf unserer Seite).
Zurück am Camper wurden wir von zwei Emus begrüßt, die direkt neben uns mit uns frühstückten und immer mal wieder zu uns durchs Fenster hineinschauten, was wir denn so treiben. Das besser werdende Wetter wollten wir nutzen, um noch ein paar andere sehenswerte Orte auf der Halbinsel anzuschauen. Erster Stopp sollte Eagles Bluff sein, ein Strandabschnitt, an dem man Haie und Mantarochen im Meer rumschwimmen sehen soll, doch leider war die unbefestigte Zufahrtsstraße wegen den Regenfällen der vergangenen Nacht gesperrt 😦 Also fuhren wir weiter zum Shell Beach. Dieser besteht – wie eigentlich die ganze Küste hier – aus Millionen von kleinen Muscheln, was zwar etwas ungeschickt zum Barfußlaufen aber nett anzuschauen ist. Hier blieben wir dann eine Weile, zumal sich zwischenzeitlich endlich auch die Sonne wieder blicken ließ.
Zurück auf dem Campingplatz verbrachten wir den Rest des Tages mit unserem kleinen Haushalt: Einkaufen, Wäschewaschen, Kochen. Manchmal trauern wir dem Luxus in Thailand schon etwas hinterher… 😉 Apropos einkaufen: nachdem die Fliegen immer penetranter wurden, haben sich Ute, Moritz und Lotta ein Fliegennetz für den Kopf gekauft. Für alle die es nicht kennen, nicht erschrecken, wenn ihr auf manchen Fotos nur mich erkennt 😉
Am nächsten Tag war dann wieder blendender Sonnenschein und wir waren guter Dinge, die Delfine heute erleben zu können. Doch auch heute ließ sich nach einer Stunde nur ein Pelikan blicken – immerhin, der hatte uns ja in Kalbarri versetzt. Wir blieben noch bis zum Mittag und mussten dann aber enttäuscht aufbrechen. Schade!
Auf der Rückfahrt von der Halbinsel schauten wir uns dann noch ganz andere Lebewesen an: Stromatolithen. Nicht so spannend wie Delfine, aber durchaus interessant. Diese ältesten Lebewesen unseres Planeten haben vor Milliarden Jahren den Sauerstoff produziert, durch den die Erde das geworden ist, was sie heute ist. Man konnte die Ursuppe förmlich riechen 😉 Nach diesem Abstecher ging es weiter in den Ningaloo Marine Park, wo uns noch viele andere Meeresbewohner erwarten – zumindest statistisch gesehen…
— Monkey Mia, 09. – 11.02.2017