Ein Abstecher von Bangkok führte uns ins Herzen Kambodschas zu den Tempelanlagen von Angkor. Angkor besteht aus hunderten von Tempeln, die sich auf einer riesigen Fläche um die Stadt Siem Reap verteilen. Gebaut wurden die Tempel während der über 600-jährigen Herrschaft des Khmer-Imperiums, welches zwischen 802 und 1431 die Macht über große Teile Südostasiens hatte. Die Region um Angkor umfasste zu ihren Hochzeiten über eine Millionen Menschen, wo London gerade mal fünfzig Tausend Einwohner zählte.
Berühmt berüchtigt ist die Fahrt von Bangkok nach Siem Reap: Der thailändische Teil der Strecke ist kein Problem und easy mit dem Bus zurückzulegen. Spannend wird es ab der kambodschanischen Grenze. Schon das Erreichen der offiziellen Visa-Ausgabestelle für Kambodscha war eine Herausforderung, weil auf dem kurzen Weg vom Busbahnhof zur Grenze viele Schwarzhändler versuchen, das Visa vorab für mindestens 10 Dollar mehr zu verkaufen und dabei die kreativsten Tricks anwenden. Aber wir haben es geschafft und die offizielle Visa-Ausgabestelle erreicht. Leider war die Freude nur von kurzer Dauer, da uns die Verantwortlichen trotz offizieller Schilder das Touristenvisum nur für 25 anstatt 20 Dollar geben wollten. Nach langem Diskutieren mussten wir dann tatsächlich 5 Dollar mehr für unser Visa bezahlen… und das an der offiziellen Visa-Ausgabestelle! 😦 Den Grenzübertritt nach Kambodscha erfolgreich abgeschlossen, hatten wir die Wahl, den restlichen Teil der Strecke per Taxi oder Bus zurückzulegen. Da dieser Teil der Strecke aber für die sehr schlechten Straßenverhältnisse bekannt ist (größtenteils gibt es keine geteerte Strasse) fiel unsere Wahl auf das Taxi, was uns in Rallye-Dakar-Manier in 2,5 Stunden anstelle der vier mit dem Bus nach Siem Reap brachte.
Die bekannteste Tempelanlage in Angkor ist sicherlich Angkor Wat, welche mit einer Größe von 1,5 x 1,3 Kilometern als größtes religiöses Monument der Welt gilt. Neben Angkor Wat gibt es noch viele andere Tempelanlagen, die nach mehreren hundert Jahren im Dschungel teilweise sehr verfallen und von Bäumen überwuchert sind, was eine beeindruckende Dschungel-Atmosphäre vermittelt. Unsere Hauptbeschäftigung in Siem Reap war damit Tempel-Hopping… mit dem Tuk Tuk, mit dem Fahrrad, zu Sonnenauf- und -untergang. Eindeutige Favoriten neben Angkor Wat waren dabei der im Dschungel verfallene Tempel Ta Prohm, der Tempel Banteay Srei mit seinen bemerkenswert feinen Reliefs und der Tempel Bayon, der mit seinen 216 lachenden Gesichtern seine Besucher beeindruckt.
Insgesamt zählt der Aufenthalt in Kambodscha zu einem der bisherigen Highlights unserer Reise, da die Tempelanlagen wirklich sehr beeindruckend waren und auch die Stadt Siem Reap mit ihren vielen Cafes und Restaurants perfekt war, um sich von einem anstrengenden Sightseeingtag zu erholen. Auch wenn die Lust groß war, das wirkliche Kambodscha außerhalb Siem Reaps und Angkor zu bereisen, führt uns unser Weg wieder zurück nach Thailand.
— Angkor (21.11.2008 – 24.11.2008)
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